Burnout – darauf sollten Sie achten: 15 Warnsignale, 8 Bedingungen, die Burnout fördern und die 5 häufigsten Persönlichkeitsmerkmale sowie die Verstrickungen, die zu Burnout führen
Nehmen Sie Warnsignale für Burnout ernst
Wissenschaftler definieren Burnout als einen Zustand physischer und seelischer Erschöpfung. Er entsteht als Auswirkung lang anhaltender negativer Gefühle, die sich im beruflichen oder privaten Leben und dem Selbstbild entwickeln.
Bevor es zu dieser inneren Erschöpfung (Di-Stress = negativer Stress) kommt, sollten wir STOP sagen.
Ich empfehle, die Warnsignale des Burnout-Syndroms ernst zu nehmen und sich gegebenenfalls Hilfe zu holen. Hinter einer, als negativ erlebten Stress-Situation steht eine Haltung, die zu dem Umstand der Störung führt und die veränderbar ist. Die Auseinandersetzung mit sich selbst ist hier der Weg aus der Sackgasse.
Warnsignale können sein, wenn jemand:
- sich häufig über zu hohe Belastungen und Arbeitsunlust beklagt
• am liebsten gar nicht mehr zur Arbeit gehen möchte
• öfter ohne erkennbare Ursachen krank wird
• der ganze Körper verkrampft zu sein scheint, so dass Bewegungen schmerzhaft werden
• zu Hause häufig gereizt, irritierbar, unduldsam und leicht ablenkbar ist
• keine Kontakte mehr zu Freunden pflegt
• sich von der übrigen Welt isoliert
• das Leben meist als schwer ertragbar bzw. als schwierig erlebt
• keine erfreulichen oder inspirierenden Interessen mehr entwickelt
• an Flucht oder gar Selbstmord denkt
• trotz Müdigkeit der Schlaf nicht kommen mag
• den Sinn im Leben nicht erkennen kann bzw. die Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz infrage stellt.
• Verzweifelt ist, bis hin zu Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit
• Unter Stimmungsschwankungen leidet, bis hin zur Depression
• körperliche Symptome entwickelt, wie Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-, Darm-Beschwerden, Schwindel, Herz-Kreislaufprobleme, häufige Infekte, Hörstörungen wie Hörsturz und Tinnitus.
Ein paar Bedingungen, die Burnout fördern
- Wenn die Möglichkeit, seine Arbeit kreativ und aktiv mit zu gestalten gering oder gar nicht möglich ist.
• Wenn ein hoher Erfolgsdruck vorhanden ist, der Erfolg jedoch nicht spürbar wird.
• Wenn die Arbeit eher wie am Fließband zur Routine wird und wenig Abwechslung bietet.
• Wenn die Kontakte zu den Kollegen stressbeladen sind.
• Wenn niemand da ist, mit dem ein intensiverer Gedankenaustausch stattfinden kann und das Gefühl entsteht, allein zu sein.
• Wenn Arbeits- und Wohnbereich identisch und Ruhepausen (scheinbar) nicht möglich sind.
• Wenn die private und berufliche Situation als mit Druck beladen empfunden werden, die scheinbar keinen Ausweg zulassen.
Treffen mehrere der angezeigten Punkte zu, ist es empfehlenswert, sich Hilfe zu holen. Doch nicht alle Menschen sind gleich und viele glauben auch dann noch stark sein zu müssen, wenn sich die Anzeichen häufen.
Das Burnout Syndrom schleicht sich langsam ein
Zunächst haben wir den Eindruck, zu wenig Zeit für uns zu haben und immer am Ball bleiben zu müssen. Das erzeugt Druck durch uns selbst. Dann kommt noch Druck von außen hinzu durch noch mehr Arbeit und Verpflichtungen. Was bleibt ist trotz allem ein unzufriedenes Gefühl. Wenn dann noch andere Belastungen auftauchen, z.B. finanzieller oder partnerschaftlicher Natur, kann langsam eine starke geistige, körperliche und seelische Erschöpfung entstehen.
Dieses schleichende „überbelastet sein“ kann dazu führen, dass Betroffene oft erst beginnen die Situation ernst zu nehmen, wenn sie bereits an einem Burnout erkrankt sind. Voran gehen Jahre der Überarbeitung, bis der Akku leer ist und sie total erschöpft und ausgelaugt sind.
Und das passiert nicht nur Managern,
sondern z.B. auch Ärzten oder Krankenschwestern, pflegenden Angehörigen, Lehrern, Altenpflegern oder berufstätigen Müttern. Meistens handelt es sich um Menschen, die anderen helfen wollen, aber leider für ihren Einsatz zu wenig Anerkennung, Lob und Bestätigung zu bekommen.
Und natürlich sind auch Menschen gefährdet, die sich in erster Linie über ihre Arbeit definieren und andere Werte, wie Familie und Freizeitgestaltung, als nebensächlich betrachten. Ihnen fehlt der notwendige Ausgleich zu ihrer beruflichen Stressbelastung.
Die Entwicklung des Burnout wird daher durch Persönlichkeitsfaktoren begünstigt und verstärkt.
Die 5 häufigsten Persönlichkeitsfaktoren für Burnout
- Perfektionismus
• Ehrgeiz
• Nicht Nein sagen können
• Mangelnde Stressbewältigungsstrategien
• Helfersyndrom
In hohem Maße gefährdet sind auch Angestellte, die das Gefühl haben,
- für ihre Vorgesetzten nur noch ein Mittel zum Zweck zu sein
• die den Eindruck haben, der Arbeit ausgeliefert zu sein, ohne daran etwas ändern zu können
• die glauben, keine Möglichkeit zu haben, eigene Ideen zu verwirklichen.
Aus langjähriger Erfahrung, ist uns die Vielfalt der Verstrickungen, Verpflichtungen und Anforderungen, die oftmals von den Betroffenen gar nicht mehr benannt werden können, wohl bekannt. Hier gemeinsam Auswege zu finden und dadurch die eigenen Bedürfnisse wieder ernst zu nehmen, ist uns ein Anliegen. Da jeder Mensch seine eigene Geschichte hat, sind es auch unterschiedliche Wege, die aus der Sackgasse hinaus führen.
Stephanie Merges-Wimmer
Bildquelle pixabay 2 3 4
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Resilienz, die unsichtbare Kraft - Teil 4
Warnsignale für Burnout - Teil 5
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