Herausforderungen: Kann ich Unvermeidbares akzeptieren? Kann ich das Gute im Schlechten entdecken? Kann ich Loslassen und traue ich mir zu, neu durchzustarten? Manchmal ist auch Durchhalten die richtigere Wahl.

5 Beispiele, wie aus Krisen Erfüllendes entsteht

Überwundene Herausforderungen steigern die Selbstwirksamkeit

Die große Fähigkeit resilienter Menschen ist die Überzeugung, dass es eine Möglichkeit gibt, die gestellten Aufgaben zu lösen und die gewünschten Ergebnisse aus eigener Kraft zu erreichen. Die damit verbundenen Anstrengungen, die teils mit hoher Stressbelastung einhergehen, werden als Herausforderungen angesehen. Sie vertrauen sich und ihrer Kompetenz, was mitZuversichtSelbstwirksamkeit bezeichnet wird. Diese Fähigkeit entsteht, wenn Menschen daran glauben, schwierige Situationen beeinflussen zu können. Gegenwind oder Rückschläge lassen sie nicht an sich zweifeln.

Widerstandskraft ist nicht angeboren

Ist Selbstreflexion der zentrale Schlüssel zu mehr Widerstandskraft? Viele Menschen vergessen, dass sie in ihrem Leben oft schwierige Situationen bewältigt haben. Sich hieran zu erinnern, ruft vorhandene Ressourcen auf. Zu akzeptieren, Schwächen zu haben, ist hilfreich und kann neue Kompetenzen entwickeln. Jeder kann resilienter werden. Auch Unternehmen wissen einen resilienten Mitarbeiter zu schätzen. Auf ihn ist Verlass, wenn es wieder mal hoch her geht.

 Sinnsuche

Victor Frankl hat uns hierfür ein eindrucksvolles Beispiel gegeben. Während seiner Internierung im KZ entwickelte er innere, mentale Stärken, die keiner zu brechen vermochte. Seinem eigenen Leben und den schwierigen Lebensumständen eine tiefere Bedeutung zu geben und diese in die eigene Geschichte zu integrieren, erschafft innerlich einen sicheren Ort.

In Herausforderungen die Chance erkennen

Ein weiterer, Resilienz fördernder Faktor ist, in einer schwierigen Situation ein Geschenk zu entdecken und daran zu wachsen. Das erfordert ein genaueres Hinschauen und sich auseinandersetzen mit den Umständen. Was steckt hinter dem Vordergründigen? Wo ist mein Anteil? Was kann ich lernen? Was kann ich ändern?

Es gibt einen Weg.

Vielleicht ist es Ihnen schon begegnet oder Sie haben es von einem Menschen nach einer schweren Lebenserfahrung gehört: „Das war das Beste, das mir passieren konnte. Hätte ich diesen Job nicht verloren (diese Krankheit nicht erlebt), hätte ich immer so weiter gemacht und ich hätte niemals diesen neuen Weg eingeschlagen. Jetzt bin ich glücklich.“

Wir können unsere Widerstandskraft trainieren und verbessern! Wir können einen besseren Umgang mit seelischem Schmerz erlernen und damit in Zukunft gestärkt aus einer schweren Prüfung hervor gehen.

Funktioniert das immer?

Manchmal ist es schwer oder fast unmöglich in einer Krise eine Chance zu sehen. Schicksalsschläge, die es einem nahezu unmöglich machen, etwas Positives zu erkennen, gibt es auch. Der Schmerz beherrscht dann den Tag. Gedanken an das Morgen oder gar eine ferne Zukunft existieren nicht. Der Schmerz hat seine Berechtigung und will durchlebt werden. Auch bei unerträglich erscheinenden Schicksalsschlägen ist es möglich, bewusst nach positiven Aspekten Ausschau zu halten. Dadurch gelingt es, vielleicht erst viel später, wenn der Schmerz nicht mehr so überwältigend ist, den Sinn zu entdecken.

Es scheint, dass uns leidvolle Ereignisse helfen können, aus dem sinn-los gewordenen Alltagstrott auszusteigen und auf unser Leben zu schauen. Nicht selten entdecken wir nach solch einer Krise, was uns in unserem Leben wirklich wichtig ist – und vielleicht bisher fehlte.

Einige Beispiele, wie aus Krisen Erfüllendes entsteht

• Ein Mann verliert seinen zeitintensiven Job und beginnt aus seinem Hobby ein Unternehmen aufzubauen.

• Eine Frau erfüllt sich nach ihrer schweren Krankheit endlich ihren Traum, eine Weile in einem Meditationscamp in Indien zu leben.

• Ein junger Mann verliert nach einem Seitensprung seine Familie. Er beginnt sich intensiv mit sich auseinander zu setzen, durchläuft eine Psychotherapie. Er beginnt, sein Leben zu ändern, gewinnt neue Freunde und verwirklicht eine Geschäftsidee. Seiner Familie gegenüber zeigt er Wertschätzung und es gelingt ihm, sie zurück zu gewinnen. Jetzt unternehmen sie viel gemeinsam.

• Ein Paar verliert bei einem Autounfall ihr Kind. Nach einer Zeit beginnen sie Kindern aus schwierigen, häuslichen Verhältnissen stundenweise eine Heimat und Lernunterstützung zu geben.

• Ein Jugendlicher will weder lernen noch arbeiten. Da verliert er seine Eltern und wird mittellos. Er beginnt Jobs anzunehmen und seine Schulausbildung zu beenden. Durch Vermittlung erhält er ein Zimmer bei einem älteren Ehepaar. Er hilft ihnen, wo er kann. Mit der Zeit sind sie eine kleine Familie.Herausforderungen

Geistig-seelische Widerstandsfähigkeit ist kein statischer Zustand, sondern ein Prozess, der von Dynamik und Wechselwirkung geprägt ist. Sie ist in jedem Menschen als Ressource vorhanden und aktiv angestoßen und gestärkt werden.

Tägliches Training hilft

Sie können mit kleinen Begebenheiten des Alltags beginnen regelmäßig zu trainieren. Wenn etwas schief lief, betrachten Sie die Situation von außen. Worum geht es hier grundsätzlich? Was kann ich lernen?

Wenn Sie sich dieses Denkmuster aneignen, rüsten Sie sich gleichzeitig für eine etwaige schwierige Situation in der Zukunft. Sie erlernen eine zentrale Kompetenz, die Ihre Widerstandsfähigkeit steigert. Das kann Ihnen helfen, leichter Abstand von der schmerzlichen Seite einer für Sie schwierigen Situation zu gewinnen. Somit lässt sich der Fokus auf den positiven Aspekt bzw. die Lösungen richten. Mit regelmäßiger Übung lernen Sie, einen tieferen Sinn für sich selbst zu erkennen. Sie werden stärker.

Ich denke, das lohnt sich!

Ihre Stephanie Merges-Wimmer

 Bildquelle: pixabay 2 3

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